Spurenstoffe sind mikroskopisch kleine Stoffe, die nicht immer natürlich im Wasser vorkommen. Nicht alle Spurenstoffe sind problematisch, z. B. Vitamine oder auch Spurenelemente wie Mineralien. Wenn die Spurenstoffe im Wasser jedoch gefährlich für Fische und Pflanzen sind, dann werden sie oft als Mikroschadstoffe (mikroskopisch kleine Schadstoffe) bezeichnet. Spurenstoffe können einzelne oder eine Mischung von Stoffen oder Chemikalien sein, die in verschiedensten Produkten enthalten sind. Spurenstoffe gelangen häufig durch den Gebrauch von Alltagsprodukten oder Arzneimittelwirkstoffen über das Abwasser in Gewässer. Der „Spurenstoff-Cocktail“ besteht aus vielen Komponenten: z. B. aus menschlichen Ausscheidungen, Arzneimitteln, Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetika, Hormonen, Lebensmittelzusatzstoffen, Desinfektionsmitteln, Konservierungsmitteln und Pflanzenschutzmitteln.
Es sind viele Stoffe bekannt, die Gewässer verunreinigen. Bei vielen sind Fortschritte in der Gewässerreinigung erzielt worden. Probleme bereiten insbesondere Stoffe, die früher nur unzureichend nachgewiesen werden konnten. Dazu gehört z.B. Mikroplastik, welches u.a. in Kosmetikartikeln oder in Fasern von Kleidung enthalten ist. Auch Reifenabrieb gelangt in die Umwelt und unsere Gewässer. Mikroplastik stellt eine Herausforderung dar, weil es sich nicht zersetzt. Wenn Organismen es aufnehmen, belastet es sie zum einen selbst und kann darüber hinaus über die Nahrungskette bis zum Menschen gelangen. In den letzten Jahren wurden in Gewässern alarmierende Häufungen von Mikroplastik festgestellt.
Es lässt sich gut vorstellen, dass Rückstände von Medikamenten, Spülmitteln oder kleinste Fasern von Kleidung im Alltag und besonders beim Waschen ins Abwasser gelangen. Die Belastung mit diesen Spurenstoffen nimmt zu und muss aufwändig in der Abwasserreinigung durch neue Verfahren entfernt werden.

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