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Natürlicher Klimaschutz

Ziele des Aktionsprogramms

Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung den Weg dafür bereiten, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Die Natur an Land und im Meer soll widerstandsfähiger, strukturreicher und naturnäher werden. Die Land- und Forstwirtschaft soll nachhaltiger werden und Raum lassen für eine vielfältigere Tier- und Pflanzenwelt auf den bewirtschafteten Flächen. Nachhaltigkeit bedeutet dabei auch, die Menschen vor Ort als Partner*innen und Mitgestalter*innen einzubeziehen, denn diejenigen, die Flächen bewirtschaften, wie auch die Verantwortlichen in Kommunen und Städten wissen, wo die dringendsten Bedarfe bestehen. Die Maßnahmen des ANK setzen deshalb insbesondere auf Förderung und Anreize.

Nur gesunde und stabile Ökosysteme sind in der Lage, einen dauerhaften Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Im Jahr 2021 wurden mit der Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes erstmals konkrete Ziele für den Klimaschutzbeitrag der Landökosysteme festgelegt, der über die Emissionsbilanz des Sektors Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (Land Use, Land Use Change and Forestry; LULUCF) erfasst wird. Im Mittel der Jahre 2027 – 2030 soll die Emissionsbilanz in diesem Sektor minus 25 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr betragen. Es sollen also jedes Jahr 25 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente mehr aus der Atmosphäre entnommen und dauerhaft in Form von Biomasse gespeichert werden, als Treibhausgase in diesem Sektor emittiert werden – zum Beispiel aus entwässerten Moorböden. Für die Jahre 2037 – 2040 ist als Ziel eine Emissionsbilanz von minus 35 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten vorgesehen, für die Jahre 2042 – 2045 beträgt das Ziel minus 40 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Ein vergleichbares Ziel für das Jahr 2030 ist derzeit auch auf EU-Ebene für den Sektor vorgeschlagen.

Das ANK ist das zentrale Instrument der Bundesregierung, um diese Ziele zu erreichen. Dafür müssen die Emissionen, die im LULUCF-Sektor zu verbuchen sind, so schnell wie möglich gemindert und die vorhandenen Senken, in denen Treibhausgase eingebunden werden, stabilisiert und ausgebaut werden.

Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf entwässerten Moorböden und dem Wald. Die Wiedervernäs­sung entwässerter Moorböden, die die größte Quelle von Treibhausgas-Emissionen im LULUCF-Sektor darstellen, muss deutlich beschleunigt werden. Gemäß der Nationalen Moorschutzstrategie sollen die jährlichen Emissionen in diesem Bereich bis zum Jahr 2030 um 5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden. Wälder wiederum sind in Deutschland die größte landgebundene Treibhausgas-Senke, sie können CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft einbinden. Auf Grund der durch die Klimakrise zunehmenden Trockenheit sowie der häufig einseitig auf Holzproduktion ausgerich­teten Bewirtschaftung der Wälder ist diese Senkenleistung jedoch bedroht. Deshalb sollen Wald­bestände hin zu mehr Artenreichtum und Resilienz umgebaut werden. Darüber hinaus sollen von 2023 bis 2030 jährlich 10.000 Hektar Wald neu entstehen.

Für alle Arten von Ökosystemen gilt, dass mehr Naturnähe und Diversität auch mehr Resilienz, also eine größere Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse, die mit der Klimakrise weiter zunehmen, bewirken. Die Maßnahmen in diesem Aktionsprogramm sind darauf ausgerichtet, die Resilienz der Ökosysteme gegen die immer größer werdenden Herausforderungen zu stärken. Wenn wir die Natur in Deutschland dauerhaft erhalten wollen, müssen wir ihr jetzt den Raum geben, sich zu erholen und fit für die Zukunft zu werden.

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